Als ich ein kleiner Junge war, las ich bei meinen Grosseltern in den Ferien mit Vorliebe alte Bücher und Hefte.
Immer wieder kamen mir Hefte in die Hand, in denen es darum ging, wie sich die Menschen von damals, so zirka 1960 die Zukunft um das Jahr 2000 herum vorstellten. Ich war jeweils sehr amüsiert, aber es regte auch meine Fantasie an, was alles mal Möglich sein könnte. Tut es immer noch 😀 Ich liebe es immer wieder solche alten Zeitschriften zu finden und zu lesen.
Neben diesen inspirierenden Heften, stiess ich auch immer wieder auf Do-It-Yourself-Bücher, in denen erklärt wurde, wie man verschiedene Dinge wie Morsegeräte, Radios und vieles mehr selber machen kann.
Nur selten hatte ich das Bedürfnis eines dieser Dinge nachzubauen. Einerseits hatte ich kaum jemanden, der mich bei diesen Vorhaben unterstütze und andererseits bin ich in den 90er-Jahren aufgewachsen, wo man lernte, dass man die besseren Produkte für weniger Geld im Kaufhaus erwerben konnte. Wo suggeriert wurde, dass man zu konsumieren und nicht selber zu experimentieren hatte!
Ich denke, dass unsere Generation verlernt hat etwas selber zu machen. Vor allem, weil uns die Konsumgesellschaft und die Globalisierung uns lernten, dass die besten Dinge für wenig Geld im Kaufhaus zu erwerben sind.
In den letzten Jahren ist jedoch im Do-It-Yourself-Bereich (DIY) sehr viel gegangen.
Es sind Computer verfügbar, die man für wenig Geld kaufen und für die unterschiedlichsten Projekte einsetzen kann (Raspberry-Pi zum Beispiel).
Zudem wurden Platinen entwickelt, mit denen man mit ganz wenig Programmiercode schnell elektrische Ausgänge ansteuern und somit auch komplexe Dinge steuern kann. (Arduino zum Beispiel)
Lasercutter, Laser-Beschriftungsanlagen und CNC-Fräsen wurden entwickelt, so dass sich viele Leute diese nun selber zusammenbauen und benutzen können.
Und zu guter Letzt, sind nun auch 3D-Drucker für beinahe jedermann verfügbar, mit wenig Know-How kann man sich nun individuelle Objekte drucken, für die man noch vor wenigen Jahren Unsummen ausgegeben hätte.
Es ist nun nicht mehr so, dass komplexe Anlagen, Maschinen und andere Objekte nur noch von der produzierenden Industrie hergestellt werden können.
Es besteht nun für den findigen und lernbereiten Endkunden die Möglichkeit, solche Dinge individuell für sich selber herzustellen.
Einen wichtigen Beitrag dazu leistet die MAKER- oder DIY-Bewegung im Internet, wo viele kreative Köpfe ihre Baupläne Online stellen und erklären, wie man es sich selber bauen kann. Das ist eine geniale Chance die wir da erhalten und die Möglichkeit wieder selber aktiv Dinge zu entwickeln.
Ich habe das Glück, dass ich Grundlagen in der Fertigungstechnik (Fräsen, Drehen, Bohren und nun auch 3D-Drucken) habe, 3D-Programme beherrsche und auch ein wenig Programmieren kann. Ich bin begeistert von den Möglichkeiten, die sich mir nun bieten und verkrieche mich gerne in mein Arbeitszimmer um weiter an meinen Projekten zu tüfteln.
Doch mein grösster Traum im Moment ist es, die MAKER-Bewegung weiter in die Welt heraus zu tragen. Menschen, vor allem Junge, dafür zu begeistern, nicht mehr nur zu konsumieren, sondern selber zu kreieren.
Darum möchte ich ein FabLab oder einen Maker-Space in Winterthur gründen.
Noch fehlen mir begeisterten Leute in der Region Winterthur, die bereit sind, sich in dieses Unterfangen mit mir zu investieren. Falls du Freude an dieser Idee hast und mich gerne aktiv unterstützen möchtest, melde dich doch über einen Kommentar in diesem Beitrag bei mir!
Ich bin ein Tüftler und suche unter anderem noch begeisterte Netzwerker und weitere Tüftler, Elektroniker, Programmierer, Mechaniker, Zeichner, Erfinder …. Macher, die sich in diese Abenteuer wagen möchten, Neues zu schaffen, Wissen zu erlangen und weiter zu geben.
Danke für den Artikel. Ich finde es selbst eine geniale Zeit was die DIY-Szene anbelangt. Ich hatte das Glück, dass wir uns hier in St. Gallen gefunden haben um einen Hackerspace gründen zu können. Wir haben mit den Hackerspace Design Patterns sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich drücke Dir die Daumen, dass es auch mit deinem Makerspace klappt.
Ich unterstütze voll die Idee eines FabLabs in Winterthur und wäre bereit, Zeit und Geld zu investieren. Wie gestern besprochen, sollten wir die Idee weiterverfolgen und evtl. auch am nächsten 3D Printing Meetup in Winterthur besprechen oder als Hauptthema vorstellen.
Pingback:Andreas' Blog » Blog Archive » Hackerspace & FabLab
Als beruflicher Programmierer (zurzeit im Embedded-Bereich) und hobbymässiger Elektroniker aus Winterthur finde ich die Idee eines FabLab / Hackerspace hervorragen und möchte deine Vision unterstützen. Zu dritt ist es schwierig, also brauchen wir noch ein paar mehr von der Sorte!
Bin auch interessiert, ist da in der Zwischenzeit etwas gegangen?
Kann dazu Wissen im Bereich (Embedded-) Software, Freie Software sowie Elektronik beisteuern.
Hallo Urs
Wir, vom 3d-Print-Meetup Winterthur, sind nun dabei ein Gründungsteam zu formieren und das ganze zu konkretisieren.
LG Ben
Eine tolle Idee!
Das wäre sehr interessant, wenn daraus etwas werden würde. Als alter Steampunk Maker & Künstler fehlt mir schon sehr sehr lange eine entsprechende Plattform im Raum Winterthur.
Hallo Dani
Cool, dann schau doch hier Mal im Forum, da versuchen wir das ganze gerade zu organisieren: http://www.meetup.com/3D-Printing-Winterthur/boards/thread/38825472/30/
LG Ben